Grundlagen Fortbildungen

Haltung, Wissen und Methoden sind wichtige Bausteine bei der Prävention und beim Umgang mit Verdacht bei sexualisierter Gewalt.

Basiswissen zum Themenkomplex sexualisierte Gewalt

Bei der Grundlagenfortbildung sexualisierter Gewalt ist das grundlegende Ziel, die Sensibilisierung des Themas und die Auseinandersetzung und Entwicklung der eigenen Grundhaltung zum Themenkomplex sexualisierte Gewalt. Damit können Verunsicherungen einhergehen, diese sollen sich während der Fortbildung bewusst gemacht und bearbeitet werden. Bei der Grundlagenfortbildung werden folgende Themen erörtert:

„Typische Fehler“ beim Verdacht sexualisierte Gewalt, Täter:innenstrategien, Symptome von Betroffenen, Missbrauchsdynamiken, biologische Reaktionen bei Traumata, Mythen, Interventionsmöglichkeiten

Prävention

Prävention kann aufdeckende Wirkung haben. Prävention sexualisierter Gewalt ist eine kontinuierliche Erziehungshaltung gegenüber Kindern und orientiert sich an den Kinderrechten und einem achtsamen und respektvollen Umgang miteinander und gegenüber den Kindern. Prävention beginnt bei den Erwachsenen und richtet sich erst dann an die Mädchen und Jungen. Sie tragen die Verantwortung für den Schutz von Kindern und Jugendlichen.

Sexualisierte Gewalt ist ein komplexes Thema, was viele Ebenen und Themenfelder beinhaltet. Diese Prävention berücksichtigt die verschiedenen Ebenen und klärt altersgerecht über sexualisierte Gewalt auf. Präventionsfelder sind dabei u.a. Gefühle, Geheimnisse, Recht auf Hilfe, Recht auf körperliche Selbstbestimmung, Genderpädagogik.

Prävention fördert die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Rollenbildern und begünstigenden Gewaltstrukturen. Es braucht aufgeklärte und sensible Erwachsene an der Seite von Kindern und Jugendlichen.

Intervention und Gesprächsführung

In der Intervention gehören Gespräche zu eventuellen betroffenen Personen, auch im Sinne von Beteiligung, unumgänglich dazu. Damit einher gehen oftmals Verunsicherungen: Was ist angemessen, was ist wichtig, was sind „no go`s“ in Gesprächen? In der Fortbildung werden individuelle Hürden besprochen und Sie bekommen einen Methodenkoffer, der Ihnen im Gespräch helfen kann.

Institutionelles Schutzkonzept

Ein institutionelles Schutzkonzept soll dazu beitragen, Haltungen und Verhalten zu reflektieren und Schwachstellen aufzudecken, um Institutionen zu einem sicheren Ort für alle zu machen. In der Fortbildung wird vermittelt, was es braucht, um einen Schutzprozess zu starten und welche Bausteine berücksichtigt werden müssen, um den Schutz von Kindern und Jugendlichen in Ihrer Institution zu erhöhen.

Dabei werden folgende Bausteine erörtert, diese sind von der Arbeitsgruppe des Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung zu Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) als Grundlage benannt:

Potentialanalyse, Risikoanalyse, Verhaltenskodex, Interventionsplan, Präventionskonzepte, Beschwerdemöglichkeiten, Leitbild, Qualitätsmanagement, Evaluation und Partizipation

Unsere Referentin

Fraya Meru ist Dipl.-Pädagogin, Traumapädagogin/ traumzentrierte Fachberaterin (DeGPT) und Kinderschutzfachkraft (BiS/ISA), Bildungsreferentin in der Leitung der Weiterbildung von Insofas, hat lange Jahre in Beratungsstellen gegen sexualisierte Gewalt gearbeitet und ist Gründungsmitglied von nimmermehr e.V.

Kontakt: meru@nimmermehr.de

Die Arbeit im Verein erfolgt ehrenamtlich. Lediglich unsere Referentinnen arbeiten nebenberuflich, teilweise auf Honorarbasis und teilweise ehrenamtlich.