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Fortbildungen

Starke Kinderkiste

Wir möchten Sie gerne auf das Präventionsprogramm gegen sexualisierte Gewalt STARKE KINDER KISTE! für KITAS aufmerksam machen (www.starkekinderkiste.de).

Mit der STARKE KINDER KISTE! können sich KITA Kinder spielerisch und mit viel Freude mit dem eigenen Körper, mit Gefühlen und dem Umgang mit Grenzen auseinandersetzen. Sie werden gestärkt und sprechfähig gemacht.

Das Projekt der Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel in Kooperation mit dem PETZE Institut bietet die kostenfreie Starke Kinder Kiste! (inkl. einen 150 € Fortbildungsgutschein) an. Um an dem Projekt teilzunehmen, müssen sich drei KITAS für eine Starke Kinder Kiste! zusammenschließen und die KITAS verpflichten sich, eine Fortbildung zum Thema sexualisierte Gewalt für ihre Kita Mitarbeiter:innen durchzuführen.

Nimmermehr e.V. führt für dieses Projekt die Fortbildungen in und um Köln durch.

Bei Interesse melden Sie sich bei uns. 

 

Unsere Referent:innen

Fraya Meru ist Dipl.-Pädagogin, Traumapädagogin/ traumazentrierte Fachberaterin (DeGPT) und Kinderschutzfachkraft (BiS/ISA) und arbeitet seit Jahren im Themenbereich gegen sexualisierte Gewalt und arbeitet selbstständig als Referentin bei nimmermehr e.V..

Carola Hansch ist Diplom – Sozialpädagogin. Nach langjähriger Tätigkeit in der Offenen Kinder – und Jugendarbeit und als Schulsozialarbeiterin, arbeitet sie nun in der Stationären Jugendhilfe (Bereich Betreutes Wohnen junger Menschen). Nebenberuflich ist sie seit 2013 als Präventionsfachkraft über das Bistum Münster für Schulungen zum Thema „Prävention sexualisierter Gewalt“ tätig. Weiterhin schult sie pädagogische Fachkräfte als Referentin bei nimmermehr e.V. zum Themenkomplex sexualisierte Gewalt.

 

Unsere Fortbildungsinhalte

1 Fortbildungsschwerpunkt: Basiswissen zum Themenkomplex sexualisierte Gewalt

Bei der Grundlagenfortbildung sexualisierter Gewalt ist das grundlegende Ziel, die Sensibilisierung des Themas und die Auseinandersetzung und Entwicklung der eigenen Grundhaltung zum Themenkomplex sexualisierte Gewalt. Damit können Verunsicherungen einhergehen, diese sollen sich wärend der Fortbildung bewußt gemacht und bearbeitet werden. Bei der Grundlagenfortbildung werden folgende Themen erörtert:

Täter:innenstrategien, Symptome von Betroffenen, Missbrauchsdynamiken, biologische Reaktionen bei Traumata, Interventionsmöglichkeiten

2. Fortbildungsschwerpunkt: Prävention

Prävention kann aufdeckende Wirkung haben. Prävention sexualisierter Gewalt ist eine kontinuierliche Erziehungshaltung gegenüber Kindern und orientiert sich an den Kinderrechten und einem achtsamen und respektvollen Umgang miteinander und gegenüber den Kindern. Prävention beginnt bei den Erwachsenen und richtet sich erst dann an die Mädchen und Jungen. Sie tragen die Verantwortung für den Schutz von Kindern und Jugendlichen.

Sexualisierte Gewalt ist ein komplexes Thema, was viele Ebenen und Themenfelder beinhaltet. Diese Prävention berücksichtigt die verschiedenen Ebenen und klärt altersgerecht über sexualisierte Gewalt auf. Präventionsfelder sind dabei u.a. Gefühle, Geheimnisse, Recht auf Hilfe, Recht auf körperliche Selbstbestimmung, Genderpädagogik.

Prävention fördert die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Rollenbildern und begünstigenden Gewaltstrukturen. Es braucht aufgeklärte und sensible Erwachsene an der Seite von Kindern und Jugendlichen.

3. Fortbildungsschwerpunkt: Intervention

Es gibt drei Gewaltszenarien mit denen sich Institutionen auseinandersetzen müssen:

  • Sexuell übergriffige Erwachsene innerhalb der Institution
  • Sexuell übergriffige Kinder und Jugendliche innerhalb der Institution
  • Kinder und Jugendliche, welche sexualisierte Gewalt außerhalb der Institution erleben

 

Deshalb müssen drei unterschiedliche Interventionspläne erstellt werden. In dem Fortbildungsschwerpunkt werden Verschiedenheiten und Gemeinsamkeiten in der Intervention betrachtet. Mit welchen Fällen sind Sie während ihrer Arbeit konfrontiert? Es werden ihre Fallbeispiele durchgegangen, um zu erarbeiten, was in der Intervention sinnvoll und zielführend ist. Es werden u.a. Fragen beantwortet nach dem Umgang im Gespräch mit eventuell betroffenen Kindern und wann welche Interventionsschritte sinnvoll sind.

4. Fortbildungsschwerpunkt: Schutzkonzept

Ein institutionelles Schutzkonzept soll dazu beitragen, Haltungen und Verhalten zu reflektieren und Schwachstellen aufzudecken, um Institutionen zu einem sicheren Ort für alle zu machen. In der Fortbildung wird vermittelt, was es braucht, um einen Schutzprozess zu starten und welche Bausteine berücksichtigt werden müssen, um den Schutz von Kindern und Jugendlichen in Ihrer Institution zu erhöhen.

Dabei werden folgende Bausteine erörtert, diese sind von der Arbeitsgruppe des Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung zu Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) als Grundlage benannt:

Potentialanalyse, Risikoanalyse, Verhaltenskodex, Interventionsplan, Präventionskonzepte, Beschwerdemöglichkeiten, Leitbild, Qualitätsmanagement, Evaluation und Partizipation

5. Fortbildungsschwerpunkt: übergriffige Kinder und Jugendliche

„Mit sexuellen Übergriffen unter Kindern richtig umzugehen, bedeutet, ihnen eine
sexuelle Entwicklung ohne Gewalterfahrung zu ermöglichen und zu verhindern,
dass sie in Verhaltensmuster sexualisierter Gewalt hineinwachsen“ (aus der Bröschüre: sexuelle Übergriffe unter Kindern Seite Eins, siehe ww.ajs-bw.de)

Sexuelle Übergriffe unter Kindern können zu Verunsicherung im Team führen. Woran erkennt man Übergriffigkeit, was sind normale Doktorspiele? Was könnte hinter der Übergriffigkeit stecken? Wie gehen wir damit um?

Erste Anzeichen bei Kindern und Jugendlichen kompetent deuten und eine gemeinsame Haltung im Umgang mit Übergriffigkeit entwickeln wird in dieser Fortbildung erarbeitet.

6. Fortbildungsschwerpunkt Kinderschutz

In dieser Fortbildung schauen wir uns gemeinsam an, was Sie an Unterstützung für Ihre Institution brauchen um Ihren Kinderschutzauftrag zu verfolgen. Das können Fragen sein wie: Was bedeutet es für eine Institution Kinderschutz ernst zu nehemn? Welche Faktoren für eine gelebten Kinderschutz müssen berücksichtigt werden? Wo kann es Stolpersteine geben? Worauf ist bei Kindern zu achten? Was können gewichtige Anhaltspunkte sein? Was unterliegt meiner Verantwortung und wo hört diese auf?

7. Ressourcenstärkung und Stabilisierungsmethoden

Der Umgang mit sexualisierter Gewalt und Traumata kann sowohl für haupt- als auch ehrenamtliche Tätige belastend sein. Diese Fortbildung soll Sie, als Fachkraft, stärken und Ihnen Möglichkeiten aufzeigen, die eigenen Ressourcen zu aktivieren und zu stärken. Während der Fortbildung bekommen Sie einen Methodenkoffer mit unterschiedlichen Stabilisierungsmethoden an die Hand.

Kontaktieren Sie uns und wir besprechen individuell Ihre Fortbildung.

 

Rahmenbedingungen

Umfang: Je nach Wunsch und Inhalt können die Fortbildungen von 2 Stunden bis zu zwei Tagen erfolgen.

Kosten: Die Kosten werden an die Möglichkeiten der Institutionen angepasst. Richtwert: vierstündige Fortbildung  750 Euro (bis 25 TN). Tagesveranstaltung 950 Euro (bis 25 TN).

Qualitätsstandards für die Präventionsarbeit

Die Deutsche Gesellschaft für Prävention und Intervention hat im Folgenden dargestellte Qualitätsstandards festgelegt, diese dienen uns als Grundlage unserer Arbeit. Wir haben unsere Fortbildung um zusätzliche Qualitätsmerkmale erweitert.

„Die Deutsche Gesellschaft für Prävention und Intervention (ehemals Bundesverein zur Prävention von sexuellem Mißbrauch an Mädchen und Jungen e.V.) hat Qualitätsstandards für die Präventionsarbeit im Bereich der sexualisierten Gewalt an Mädchen und Jungen entwickelt, die im folgenden aufgeführt sind:

  1. Zur Verhinderung von sexualisierter Gewalt muss ein ausreichendes ‚Grundverständnis' über sexualisierte Gewalt bestehen. Dies setzt folgendes Grundwissen voraus:
    1. Wissen über Entstehung und Bedeutung von sexualisierter Gewalt gegen Mädchen und Jungen.
    2. Wissen um die eigene fachliche Zuständigkeit und persönliche Grenzen, über die Bedeutung von Selbstreflexion.
    3. Wissen um die Notwendigkeit zielgruppenorientierter Präventionsansätze und die jeweils erforderlichen methodisch-didaktischen Grundlagen.
  2. Das Angebot der Prävention von sexualisierter Gewalt muss die Möglichkeit einer kompetenten und klar strukturierten Intervention beinhalten. Dies setzt folgende Kenntnisse voraus:
    1. Wissen um die aufdeckende Wirkung von Prävention.
    2. Kenntnisse über die lokal bzw. regional vorhandenen Interventionsstrukturen und Unterstützungsangebote und deren Arbeitsweise sowie persönlicher Kontakt zu diesen Einrichtungen.
  3. Professionelle Präventionsarbeit setzt Offenheit und Selbstkritik voraus. Erforderlich sind folgende Fähigkeiten:
    1. Bereitschaft zur kontinuierlichen fachspezifischen Fort- und Weiterbildung
    2. Bereitschaft kritisch zu prüfen, wie im eigenen Arbeitsumfeld mit dem Thema der sexualisierten Gewalt umgegangen wird.
  4. Umfassende und erfolgreiche Präventionsarbeit gegen sexualisierte Gewalt setzt gute Zusammenarbeit voraus. Für erfolgreiche Kooperation werden folgende Vernetzungskompetenzen benötigt:
    1. Bereitschaft zu interdisziplinärer Kooperation
    2. Bereitschaft, die eigenen Grundhaltungen und die eigene Arbeitsweise gegenüber kooperierenden Einrichtungen transparent zu machen.“1

1vgl.: Deutsche Gesellschaft für Prävention und Intervention: http://www.dgfpi.de/broschueren-zu-qualitaetsstandards.html